1. |
Zwei Boote
04:26
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Wie du dastehst und mich einfach ansiehst,
Während alles was uns drängt im Sand verrinnt,
Lässt du mich wissen, dass der Sturm uns nicht erreichen kann,
Weil wir schon lang am Ufer angekommen sind.
Dass wir zusammen diesen einen Weg begehn,
Hast du in weisen Stunden lang vor mir erkannt,
Denn wir sind ganz egal wie sich die Dinge drehn,
So eng verbunden, dass uns Zeit nicht trennen kann.
Wir sind zwei Boote mit nur einem Segel,
Dreht sich der Wind, dann drehn wir uns mit ihm,
Zwei kleine Boote im Morgennebel,
Die über Meeresweiten ziehn.
Wie du da bist und mich einfach sein lässt,
So wie der Mond der seinen Strahlenwurf bestaunt,
Und ihn doch frei lässt, in seinem Licht zu tanzen Nacht für Nacht,
Mit ihm die schönsten Schattenschlösser baut.
Wie du dich gibst, so hab ich mich gegeben,
Es war so leicht obwohl’s nicht immer einfach war,
Doch wenn ich weiß du bist und bleibst an meiner Seite,
Dann schau ich nie zurück,
Was gestern war.
Wir sind zwei Boote mit nur einem Segel,
Dreht sich der Wind, dann drehn wir uns mit ihm,
Zwei kleine Boote im Morgennebel,
Die über Meeresweiten…
Boote mit nur einem Seegel,
Dreht sich der Wind dann drehn wir uns mit ihm,
Zwei kleine Boote im Morgennebel,
Die nur gemeinsam weiter ziehn.
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2. |
Louise
04:30
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Louise, ich geh fort,
Weit, weit weg ein letzter Blick zurück.
Wieder liegen meine Träume zerbrochen auf dem Boden und du sagst,
„Scherben bringen Glück.“
Träume aus teurem Porzellan,
Frei von jedem Zauber der sie einst zusammenhielt,
Und du fragst mich: „Siehst du nicht wie das Licht,
Dort wo viel zerbrochen ist, in jede dunkle Ecke fließt?“
Louise, du bist so ein Optimist,
Louise, woher kommt deine Zuversicht?
Louise was zerbrochen ist, das wird nicht wieder heil,
Ich schaffe das bestimmt kein zweites Mal,
Ich wollte längst oben bei den Gipfelkreuzen stehn,
Und nicht in diesem menschenleeren Tal.
Und Louise sagt: „Denkst du wirklich dass du dort,
Ganz weit oben findest was du brauchst?
Wenn du nicht einmal hier zwischen all diesen Scherben,
An deine lang geträumten Träume glaubst.“
Louise, ich wär so gerne mehr wie du,
Louise, warum sind mir Träume nicht genug?
Und Louise sagt „Ich könnte mich den ganzen Tag beklagen,
Mich immerzu entrüsten und beschwern,
Jetzt komm nach Hause und lass uns etwas wagen,
Und gemeinsam hauchen wir ein neues Leben in die Scherben.“
Und wir holen einen Besen und eine Tube Leim,
Und mit der Zeit fange ich zu kleben an,
Und irgendwann dann frag ich mich was wär hätte ich noch etwas mehr,
Von diesem teuren Porzellan.
Louise, das wird ein buntes Mosaik,
Louise, Scherben bringen Glück.
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3. |
Ruhe im Sturm
03:59
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4. |
Pastell
03:55
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Ich bin eigentlich ganz anders, als du mich kennst,
Hörst du mir zu, wenn ich sing?
Warum mich verdrehn, so dass du mich,
Niemals so siehst wie ich bin.
Zwischen all dem Geschrei, den knalligen Farben,
Bin ich wie blasses Pastell,
Du wirst mich nicht sehn, egal wie sehr,
Ich mich verbiege und mich verstell.
Du wirst mich nicht sehn, denn nichts von dem was ich gewesen wäre,
Hätte überlebt.
Egal wie laut ich sing, du hörst nicht hin,
Darum bleibt ich lieber wie ich bin.
Gib noch nicht auf ich hör deine Stimme,
Auch wenn der Lärm sie erstickt,
Du musst vertraun, auf ein Welt,
Die dich so nimmt wie du bist.
Lass noch nicht nach, es kommen die Tage,
Da brauchen wir sanftere Farben,
Fragen nach rosa und taubenblau,
Für unsre schmerzenden Narben.
Sie werden sagen, all diese vagen Klänge,
Wo führt uns das hin?
All diese seichten Gesänge sind uns zu weich,
Und zu feminin.
Kannst du mich hörn?
Ich kann nur sein wer ich bin!
In dieser Welt aus knalligen Farben,
Brauchen wir dringend mehr Pastell.
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5. |
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Im Blutmai 1929 wurden 30 kommunistische Demonstranten von den Nazis ermordet - Hitler hatte den Deutschen jahrelang eingehämmert, dass die politische Entzweiung das Volk ins verderben führt. Jetzt gibt es wieder eine politische Entzweiung. Alles was wir tun müssen, ist uns erinnern.
Ein ganz normaler Sonntag im Mai, keine Wolke zu sehn,
An der Kreuzung stehen Menschen mit bunten Schildern in der Hand,
Und über dem flimmernden Asphalt fliegen Schwalben,
Der Herbst ist weit, sie bleiben eine Weile,
Und sehn uns zu wie wir Geschichte schreiben.
Ein lauwarmer Sonntag im Mai viele Jahre zuvor,
Ein ähnliches Bild, ein ähnlicher klingender Chor,
Der einfach nicht verstummt,
Und über den schwarzen Asphalt laufen Stiefel,
Die gleichen Figuren wie heute
Figuren aus anderen Zeiten,
Und die Schwalben sie kreisen,
Wissen nicht ob sie bleiben.
Ein eiskalter Morgen im Winter, kein Himmel zu sehn,
Alle Schwalben sind fort gezogen in den Süden,
Dort singen sie andere Lieder, von einer besseren Zeit,
Und wir wiederholen schon wieder die Vergangenheit.
Vergraben uns tief ins Vergessen,
Nur um später zu sagen,
„Weißt du noch damals die Schwalben?
Das konnte ja keiner ahnen!“
Keiner hats geahnt.
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6. |
Kokon
06:11
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Da wo du geboren bist gibt es kein Fenster,
Zu meiner Welt, wie ich sie von hier unten seh.
Du hast nie den nassen Regen lang auf deiner Haut gespürt, Denn wo es ungemütlich ist, da gehst du weiter,
Und bleibst nicht stehn.
Ich lass die Wut verfliegen, Während wir uns weiter auseinander drehn, Lass mich los, es ist ok,
Wenn unsre Hände sich hier lösen, Denn du hast mich nie in meiner Welt gesehn.
Dort auf deinem Fliederbaum ist der Himmel immer blau, Wenn man weiß, wie man sich dicke Netze spinnt,
Die nie reißen oder brechen, die dich halten wenn du fällst, Und dir doch unzulänglich scheinen,
Während sie für mich bloß unzugänglich sind.
Die Wut ist schon verflogen, Während wir uns weiter auseinander drehn, Lass mich los, es ist ok,
Wenn unsre Hände sich hier lösen, Denn du hast mich nie in meiner Welt gesehn.
Man hat dich in einem Seidenkleid verborgen,
Dir ein wunderschönes Flügelpaar gemalt.
Und jetzt du flatterst und du schaust in ein kaum getrübtes Morgen, Doch du siehst nicht wie du nach und nach die Tür,
Zu meiner Welt verbaust.
Die Wut ist lang verflogen,
Während wir uns weiter auseinander drehn, Lass mich los, es ist ok,
Dass unsre Hände sich hier lösen,
Denn du hast mich nie in meiner Welt gesehn.
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7. |
Gemeinsam Einsam
04:42
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Wenn der Mond am Himmel steht,
Und der Tag zu Ende geht,
Hörst du auch das sanfte Rauschen?
All die Engel die du kennst,
Und doch nie beim Namen nennst,
Lass uns ihren Liedern lauschen.
Sinken wir hinab in diese Nacht,
Es ist bestimmt wir sehn uns wieder,
Wenn der Tag erwacht.
Und dann können wir zusammen,
Weniger allein,
Gemeinsam einsam sein.
Wenn das Licht auf Schatten trifft,
Sich an jeder Schwelle bricht,
Was bleibt uns von all den Tagen?
Lassen wir das Fragen sein,
Denn es ist ganz klar zu Zweit ist diese Zeit,
So viel leichter zu ertragen.
Sinken wir hinab in diese Nacht,
Es ist bestimmt wir sehn uns wieder,
Wenn der Tag erwacht.
Und dann können wir zusammen,
Weniger allein,
Gemeinsam einsam sein.
Es ist schön zusammen,
Weniger allein,
Gemeinsam einsam zu sein.
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8. |
September
06:22
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9. |
Der Traum vom Meer
04:16
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Du findest mich unten am Strand zwischen Treppen und Felsen,
Dort wo der Fluss dem Korsett aus Mauern entflieht,
Er weiß seinen Weg, wohin es ihn zieht,
Weiter ins Meer, wo die Freiheit wartet.
An endlose Dünen träumt er, wird er sich schmiegen,
Mit tanzenden Wellen den Sand immer neu verziern,
Im Türkis der Buchten mit Blaualgen spielen,
Sich im ständigen Sog des Wassers verliern.
Ein rastloser Geist zwischen Bergen aus Wolken geboren,
Er kennt jeden Zweig auf dem Weg ins neblige Tal,
Seine Welt ist uns fremd, doch er hat keine Wahl,
Aus Beton und Zement, machen wir Gesetze.
Er biegt sich vorbei an zahllosen Städten und Brücken,
Krümmt sich und hält sich zurück wo Dämme ihn staun,
Endlich am Ziel, verblasst jeder Traum,
Verliert sich im Schaum der grauen Fluten.
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10. |
Etiketten
03:58
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Vorhersehbar gestaltet,
Geordnet und geplant,
Wo bleibt die Phantasie?
Detailverliebt verwaltet,
Kein spannungsreicher Ton,
In unsrer Melodie.
Und dann immer diese Fragen nach dem Sinn,
Lass uns einmal nur genießen,
Nicht zu wissen wer wir sind.
Jeder Stein auf einem Andern,
Jeder Weg schon alt bekannt,
Und stets mit einem Etikett verziert,
Ist denn nichts mehr ungeheuer,
Wo sind all die Abenteuer?
Wo man Mut gewinnt und Hab und Gut verliert?
Und dann wieder diese Fragen nach dem Grund,
Dabei wissen wir das Monopol auf die Beständigkeit,
Hat die Veränderung.
Machst du Kunst, machst du Karriere,
Suchst du Fülle oder Leere,
Warst du Streber oder immer hinten an,
Bist du Schwabe oder Inder?
Coversänger, Neuerfinder,
Völlig gleich es gibt kein Wort was dich beschreiben kann.
Du bist mehr als deine Namen, jede ausgefeilte Phrase,
Ganz egal woran der Rest der Welt dich misst,
Solang du weißt was Freiheit ist.
Ja, wofür die Welt dich hält,
Ist noch lang nicht wer du bist.
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Miriam Hanika Munich, Germany
Die studierte Oboistin und Englisch-Hornistin ist mit ihren klassischen Arrangements und dem spielenden Wechsel zwischen
ihrem glockenhellen Gesang, Oboe und Klavier eine musikalische Ausnahmeerscheinung.
Mit Texten aus der Feder einer Dichterseele und einem warmen Oboenton, singt und spielt sich Miriam Hanika emotionsgeladen und virtuos in die Herzen ihrer Zuhörer.
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